Unsere Seminare haben wir in drei inhaltliche Blöcke gegliedert: Kritik, Utopie und Transformation. Wir würden gerne die Blöcke nach der Reihe mit euch diskutieren, aber wenn ihr euch mit eurer Gruppe einen anderen Fokus wünscht (bspw. keine Kritik, aber mehr Utopie) können wir das gerne ändern. Auch zusätzliche Schwerpunkte können wir absprechen (bspw. Feminismus, Gemeinwohlökonomie oder wie genau die Koordination in einer befreiten Gesellschaft aussehen könnte). Die Seminare können über ein Wochende oder 2einhalb Tage unter der Woche verteilt stattfinden.

 Für die Webinare haben wir uns den Ablauf so überlegt: Ihr schaut euch die jeweiligen Inputs eines Blockes an und dann machen wir gemeinsam einen 2-3 stündigen Workshop. Z.B. Montag, 16-18 Uhr: Kritik, Mittwoch, 16-18 Uhr: Utopie, Freitag, 16-19 Uhr: Transformation. 

Kritik: Zuerst geht es hier um die Verbindung von Kapitalismus, Wachstumszwang und verschiedene Herrschaftsverhältnisse: Wie kritisieren verschiedene Ansätze Kapitalismus? Wie hängt Konkurrenz, Markt und Wachstum zusammen? In welcher Beziehung steht Kapitalismus mit Sexismus und Rassismus? Wie weit lässt sich der Kapitalismus öko-sozial regulieren? Dann wollen wir uns kritisch mit der bekanntesten Alternative zu Kapitalismus und Marktwirtschaft auseinandersetzen: eine staatlich geplante Gesellschaft, der (Staats-)Sozialismus. Was ist Sozialismus eigentlich? Erlaubt der Sozialismus eine klimagerechte Re/Produktion? Welche Möglichkeiten und Hindernisse für Demokratie, Gerechtigkeit und Befreiung schafft er?

 Utopie: Nach der Kritik geht es um die gesellschaftliche Utopie: Wie könnte eine klimagerechte Gesellschaft organisiert sein? In unserem Webinar nimmt Utopie eine wichtige Stellung ein, weil wir glauben, dass es schwierig ist über die Transformation zu reden, wenn die Utopie unklar ist. Um den Weg zu diskutieren, brauchen wir zumindest eine grobe Idee des Ziels. Uns geht es aber nicht darum die Utopie am Reißbrett zu entwerfen, sondern verschiedene spannende Utopie zu diskutieren und uns grundlegend über das Ziel/Ziele der Transformation zu verständigen. In einer befreiten Gesellschaft werden u.E. Güter nach Bedürfnissen und nicht Einfluss oder Leistung verteilt. Die gesellschaftlichen Notwendigkeiten werden gemeinsam auf Basis von Motivation& Selbstauswahl statt Lohnarbeit& Zwang organisiert. Und kein Staat diktiert die Re/Produktion, sondern die Koordination soll demokratisch und herrschaftsfrei/-arm erfolgen. Damit stelle sich einige Fragen: Wie organisieren wir ungeliebte Aufgaben? Wer macht die Müllabfuhr? Und wie koordiniert sich eine globale, hoch-tätigkeitsteilige Utopie ohne staatlichen Plan? Welche gesellschaftliche Mechanismen verhindern Diskriminierung oder machen sie gar überflüssig? Wie treffen wir Entscheidungen und lösen Konflikte?Commons-Gesellschaft, Rätedemokratie und Anarchismus geben darauf unterschiedliche Antworten und die wollen wir mit euch diskutieren. 

Transformation: Aber wie kommen wir dahin? In diesem Block diskutieren wir verschiedene Transformationsstrategien wie Reform, Revolution und Konstruktion. Kann eine klimagerechte Gesellschaft durch eine Reihe progressiver (Staats-)Reformen erreicht werden (z.B. steigende CO2-Steuer, Bedingungsloses Grundeinkommen, globale Umverteilung)? Oder bedarf es plötzlicher (revolutionärer) Brüche? Welche Rolle spielen Keimformen und Konstruktion neuer öko-sozialen Beziehungsweisen? Ist der Staat ein nützliches Werkzeug, unvermeidbarer aber zu-überwindender Partner oder eine Gefahr? Welche Rolle haben soziale Bewegungen in diesem Prozess? 


Mögliche Zusätze: Utopietheorie – Emanzipatorische Bewegungen haben ein widersprüchliches Verhältnis zur Utopie. Auf der einen Seite ist sie die Grundlage von Hoffnung und Kämpfen, auf der anderen wird sie selten diskutiert. In diesem Block geht es um Utopieskepsis, Fallstricke der Utopie, das utopische Bildverbot und Frage wie: Wie können wir über Utopie sprechen ohne autoritär das Ziel vorschreiben zu wollen? Wie klar kann die Utopie heute sein, wenn sie sich mit Kämpfen und in der Transformation noch verändern wird?